24 Apr
2016 by Phil

HTC Vive – Die Hardware

HTCVive
Der Lieferumfang der HTC Vive ist Umfangreich. Das Headset, zwei Motion Controller, zwei Basisstationen, die Linkbox, Ohrhörer, Stromversorgungen und etliche Kabel. Alles macht einen hochwertigen Eindruck, was man für den Preis von rund 1000.- aber auch erwarten kann.

Das Headset

HTC Vive - Headset
Dies ist das Kernstück des ganzen Equipments. Es sieht auf den Bildern oft klobig aus, fühlt sich aber nicht so an. Es ist komplett aus Kunststoff, so dass es vielleicht auf den ersten Blick doch ein bisschen “billig” wirkt. Man merkt aber schnell, dass alles gut hält und einfach aus Kunststoff ist, damit es möglichst leicht bleibt.
Am Headset hängt ein 5 Meter langes Dreifachkabel mit USB, HDMI und Stromversorgung. Das Kabel blendet man im VR aber erstaunlich schnell einfach aus und bewegt sich automatisch so, dass es nicht im Weg ist. Der Linsenabstand kann eingestellt werden und es gibt einen Schaumstoffeinsatz für kleinere Gesichter. Ob und wie gut sich das ganze mit einer Brille betreiben lässt weiss ich nicht.
Man kann seine eigenen Ohrhörer oder Kopfhörer anschliessen oder einfach die mitgelieferten verwenden. Die sind eigentlich ganz prima und von der Kabellänge her schon richtig für diesen Einsatz abgestimmt.
Jedenfalls: Nur schon hier ist eigentlich an Wert verbaut. Zwei 1200×1080 Pixel OLED display, die Linsen, die Kamera, die ganzen Sensoren fürs Tracking innerhalb des Raums… das ist schon eine ganze Menge Hardware die da untergebracht wurde.

Die Controller

HTC Vive  - Controller
Die beiden Controller haben mich besonders positive überrascht. Das hat fest auch damit zu tun, dass man sich in der Vorstellung, was VR denn so ist, einfach aufs Headset beschränkt. Die Interaktion mit der VR-Welt macht für die Immersion aber mindestens so viel aus.
Die Controller liegen super in der Hand und alle Knöpfe sind gut erreichbar und intuitiv ausgelegt. Ganz speziell auch der “Knopf” der mit dem Handballen ausgelöst wird. Also so, dass man einfach die Hand zusammendrückt.
Der Trackpad funktioniert ebenfalls einwandfrei, auch wenn er in den Applikationen hauptsächlich nur als Knopf verwendet wird.
Integriert ist, wie bei modernen Controllern üblich, auch ein Vibrator, mit dem die Spiele ein haptisches Feedback geben können. Wenn man z.B. einen Pfeil auf dem Bogen aufspannt, dann hat man dank der Vibration wirklich das Gefühl, dass man das jetzt macht.
Die Witze bezüglich VR-Pornos und was man da mit der Vibrafunktion und dem Loch oben am Controller machen könnte, sind in VR-Foren jetzt schon ausgelutscht.

Die Basisstationen

HTC Vive - Basisstation
Ohne die beiden Basisstationen läuft gar nichts. Die machen zwar nicht viel, aber das was sie machen, ist fürs Motion Tracking essentiell. Sie spannen ein unsichtbares Lasergitter auf, welche dann vom Headset und von den Controllern detektiert wird.
Die Installation der beiden Boxen ist das, was am umständlichsten ist. Man muss sie Diagonal im Raum auf mindestens 2 Metern höhe anbringen. Dann sollten sie noch in einem ca. 30° Winkel nach unten geneigt sein. Halterungen sind dabei, aber ob man dafür gleich den Bohrer hervornehmen will ist fraglich.
Die korrekte Aufstellung der beiden Stationen ist essentiell. Ich musste auch eins, zwei Mal die Aufstellung der beiden Boxen korrigieren, bis dann das Tracking in jedem Falle problemlos klappte.
Ideal ist wohl, wenn man da zwei Kamerastative besorgt, die man auf 2 Meter hochschrauben kann. Angeschlossen werden die beiden Boxen nur am Strom. Kabelsalat bleibt also erspart.

Die Linkbox

HTC Vive - Linkbox
Diese Box verbindet PC mit dem Headset. Das geht mit den mitgelieferten Kabel problemlos. Wenn der Raum, den man sich für VR einrichten will, aber nicht gerade in der nähe des PCs ist, wird es schwieriger.
Da über HDMI beinahe 4K mit über 60fps durchs Kabel müssen, muss bei der Kabellänge aufgepasst werden. Mit einem aktiven HDMI und einem aktiven USB 2.0 Kabel bin ich dann aber auf 10 Meter gekommen, was funktioniert und für meine Anwendung reicht. Eine Liste mit getesteten Kabel gibts auf Reddit.

Alles Zusammen

(Das bin nicht ich)

Funktioniert tadellos. Man wird am PC Schritt für Schritt mit Anweisungen beliefert, mit denen das ganze System in etwa 30 Minuten installiert und spielbereit ist. Ein Bericht über die Erfahrung und einzelne Spiele folgt.

2 Kommentare

  • Tobias Claren:

    23. January 2017 at 18:01

    Aktives USB2 reicht also im Gegensatz zum USB3, weil die Laserscanner nicht so viele Daten übertragen wie die Rift-Kameras…

    Aber 2,5m Kabel bei den Laser-Sensoren?
    Wie soll man da z.B. 6x6m ohne Verlängerungen schaffen.
    Schon 4,5m x 3m (möglich im WZ, im Keller eher mehr) wären da doch problematisch (?).
    Und wenn der PC unter dem TV steht, aber man selbst hinter Tisch und Sofa VR nutzen will…
    Hier ein Beispiel: http://www.einrichtungsforum.de/download/file.php?id=1468&sid=52a06ffb27d9506d606f3e8365e209be
    Der Raum hat ca 8,25m x 4,25m.
    Und der Platz hinter dem Sofa bis zum Schrank 4,5m Länge und ohne den runden Tisch (z.B. wegstellen bei Bedarf) ca. 3m Breite (bis zum Schreibtisch). Der PC stünde also ganz links, da wo auch “Sat” steht.

    Braucht es da Zusätzliche Kabel, Verlängerungen etc.?
    Ich habe 2 oder 3 jeweils 5m aktive USB-Kabel.
    Ein Jahre altes (da gab es wohl noch kein “UHD/4K”) längeres HDMI-Kabel (5-10m, weiß es jetzt nicht), aber es muss eine Verlängerung sein, oder?

  • Phil:

    23. January 2017 at 19:01

    Hi Tobias
    Die beiden “Laserscanner” (Basisstationen) brauchen lediglich je ein Stromkabel. Sie kommunizieren kabellos mit der Linkbox, die irgendwo stehen kann.
    Am einfachsten ist es also, wenn du in der nähe der beiden Basistationen je eine Steckdose hast. Ansonsten brauchst du dort lediglich ein handelsübliches Stromverlängerungskabel.

    Zwischen PC und Linkbox brauchst du nur USB und HDMI (normales HDMI-Kabel, keine Verlängerung). Wie gesagt, ein normales 10m HDMI-Kabel hat bei mir nicht funktioniert. Gemäss deinem Plan bräuchte es ja aber nur ein max. 5m Kabel, was dann wiederum gut möglich ist, dass es funktioniert (ich gebe da keine Garantie). Die Linkbox wird ebenfalls mit Strom gespiesen.
    Du brauchst also 3 Stromanschlüsse (2 x Basistation, 1 x Linkbox) verteilt in deinem Raum, 1 USB Anschluss, ein HDMI Anschluss. Alle Kabel sind mit dabei, du musst sie höchstens verlängern (Strom/USB) oder austauschen (HDMI).

    Ich kann die HTC Vive weiterhin wärmstens empfehlen!

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