Rogue One ist ein ganz-OK-Film, der aber nur ein knapp durchschnittlicher Sci-Fi Film wäre, wenn es nicht Star Wars wäre. Dass die erste Hälfte ein bisschen harzig ist und es gegen den Schluss abgeht wie ein Zäpfchen, steht überall schon geschrieben. Ich hatte vor lauter WTFs? aber teilweise echt mühe, den Film noch irgendwie ernst zu nehmen.
Disclaimer: Ich habe ihn jetzt erst einmal gesehen und war auch einigermassen müde dabei. Wer mich also korrigieren will: Nur zu.
WARNING, SPOILERS AHEAD
Es beginnt damit, dass die streng bewachten Daten in einem freistehenden Turm sind. Wer macht denn sowas? Wieso nicht irgendwo unterirdisch in einem Canyon?
Die Daten sind auf lauter einzelnen “Festplatten” gespeichert. Kann man schon so machen. K-2SO steht ausserhalb des Raumes und findet auf einer Konsole heraus, in welchem Slot die Festplatte sitzt. Der entsprechende Festplattenplatz wird beleuchtet. Was ist denn das für ein System, das zwar den korrekten Ort kennt, aber es nicht schafft, den Roboterarm automatisch dorthin zu fahren? Muss man alles manuell machen.
Und überhaupt: Man kriegt es hin, Daten per Satellitenschüssel ins All zu senden. Intern vom Festplattenslot zur Antenne gibt es aber keine Verbindung? Man muss die Festplatte zur Antenne hoch bringen und dort passt sie natürlich super rein und man sendet die Daten dann. Zuerst muss die Schüssel aber noch aktiviert/ausgerichtet werden. Die Konsole dazu ist nicht direkt bei der Schüssel sondern völlig grundlos zuäusserst auf einem dünnen, superhohen Steg. Wer denkt sich denn so was aus?
Unterdessen ist die Rebellenflotte im All angekommen und schickt einige X-Wings auf den Planeten. Danach machen sie nichts mehr. Sie stehen bisschen im All rum und…. warten. Sie kommen nicht von selbst auf die Idee, das Schild zu zerstören um Verstärkung auf den Planeten zu senden. Auch um vom Planeten zu fliehen, müsste das Schild ja wieder deaktiviert sein. Aber nein… hängen wir mal bisschen rum. Erst als unten alle Rebellen ihr Leben geopfert haben um die Meldung “Hey Kumpels, wir fändens gut wenn das Schild nicht mehr wäre” abzusetzen, setzt man sich mal ein bisschen in Bewegung.
Für mich war da alles viel zu künstlich aufgebaut und viel zu weit hergeholt. War schön anzusehen und so, aber plausibel erschien es mir nicht. Und wieso genau hat Jyn’s Vater in der Meldung ihr nicht gleich gesagt, wo die Schwachstelle des Todessterns ist? Dann hätte sie sich den Scarif-Ausflug sparen können…
Gegenüber Scarif erscheint mir die ganze Wie-gelangen-R2-D2/C3PO-aufs-Raumschiff Geschichte wie ein Firstworld-Problem-Plothole. Gerne lasse ich mich aber belehren. Ende.