7 Jun
2012 by Phil

DIE Story: Kapitel 2 – SIE

“SIE” war mir nicht unbekannt, aber eigentlich hätte sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr hier sein dürfen. Um dies zu verstehen, drehen wir die Zeit nochmals drei Tage zurück.

Als ich am Mittwoch von der Schule nach Hause kam, traf ich Sie das erste mal am Hauseingang. Sie sprach mich an und fragte ob ich Japanisch verstehe. Sie erklärte mir, dass sie am Freitag umzieht und noch einen Computertisch hat, den sie gerne loswerden möchte. Die Kommunikation war nicht ganz einfach, denn sie nuschelte als hätte sie ein schwarzes Loch in ihrem Mund. Alle Wörter wurden gleich wieder eingesaugt bevor sie überhaupt mein Ohr klar und deutlich erreichen konnten.
“Sie” ist übrigens eine irgendwas zwischen 25 und 30 Jahre alte Japanerin und wir wollen sie Anonymitätshalber nun mal “Ingeborg” nennen.

Ingeborg fragte mich, wie viel ich für den Computertisch denn bezahlen würde, worauf ich antwortete dass ich dafür den Tisch gerne zuvor mal sehen möchte. Sie zögerte und meinte, ihre Wohnung sei zurzeit halt eben ziemlich Chaos weil überall Schachteln und so. Sie sah dann aber ein, dass sie mir den Tisch nicht einfach so aufhalsen konnte und wir gingen rauf zu ihrem Apartment.
Der eher kleine Computertisch war unter all dem Puff kaum zu sehen, aber ich bot ihr 40CHF. Sie willigte ein und am selben Abend trugen wir zusammen den Tisch runter zu meinem Apartment.
Von jetzt an kann ich auf einem separaten Tisch essen & lernen und muss meinen Reis nicht mehr auf der Notebooktastatur zusammensammeln. Sie hatte den Tisch los und 40CHF mehr und ich habe meinen Living-Standard optimiert… Win-Win Situation.
Sie gab mir ebenfalls noch einen Beutel Instant Soup und Instant Coffee, welchen sie nicht mehr brauchte… doch dazu später mehr.

Am Freitag sah ich dann Ingeborg mit einem grossen Umzugswagen wegfahren und hätte nicht gedacht, dass ich sie mal wieder sehen würde.

Womit wir jetzt wieder zurück am Samstag Abend wären. Wie bereits erwähnt, war ich mit meinen Gedanken bereits im Bett und hätte nie gedacht, dass 20 Treppenstiege vor dem Ziel noch etwas dazwischen kommen könnte. Da traf ich also Ingeborg am Hauseingang, dachte: “wtf are you doing here?!?, bist du nicht am Freitag mit all deinem Kram in deine neue Wohnung gezogen?” und sagte: “hi, was machst du denn hier?”

Sie meinte, sie sei grad noch an der Schlussreinigung dran und fragte, ob ich noch einen Schirm gebrauchen könnte. Dies traf sich gut, da ich seit 2 Monaten keinen Schirm mehr hatte nachdem ich den Letzten irgendwo in der Stadt liegen liess.
Sie sagte, sie würde mir den Schirm gleich runterbringen und ich ging in mein Apartment und wartete auf den Schirm.

Das ist nun der Punkt der Story, wo die wtf-igen Dinge beginnen. Im nächsten Kapitel.

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