24 Jun
2008 by Phil

Southsidefestival Over

Dieses Wochenende war ja das Southside in Neuhausen ob Eck. Bandmässig war es echt der Hammer. Hier eine Liste mit den Bands die ich so ziemlich ganz gesehen habe. (Chronologisch geordnet)
Jeweils auch noch ein youtubefilmchen vom southside openair itself.

Sigur Ros
Ich glaub es gab kein Lied, bei dem der Frontmann nicht mit einem Geigenbogen auf der Gitarre rumspielte und sphärische Klänge herauskitzelte. Auch die Stimme ist phantastisch und die Stimmung ebenso. Es brauchte auch nicht dunkel zu sein, um noch eine Lichtshow reinzuwürgen. So konnte man sich vollständig auf den Sound konzentrieren:

Radiohead
Ich würde sagen, Radiohead ist das Erweiterungspaket zu Muse. Die Stimme von Thom Yorke noch mehr als Instrument eingesetzt als Muse, das ganze noch mit mehr Emotionalem drin und die Lieder noch mehr abgewechselt zwischen wunderschön, hart und electronic.
Nebst dem musikalsichen Qualitätserguss war auch die Lichtshow eindrücklich. Da hing so eine Art 3D Display über der Bühne. So Stränge, die im prinzip sowohl von links nach rechts, als auch von vorne nach hinten bilder anzeigen konnten. Dies schnell wechselnd und zusätzlichs rumgeblitze brachte zu den einfahrenden Klängen noch die Reizüberflutung fürs Auge. Irgendwann drehte sich irgend ein Typ vor mir um und sagte einfach “Ist das Geil”.

Kettcar
Eigentlich kenn ich von Kettcar nur “Im Taxi Weinen”. Ich find das Lied schön, aber nicht der Hammer oder so. Auch das Konzert hat mich nicht überzeugt, da es einfach nicht so mein Stil ist und es mir irgendwie zu Trocken rüberkam.

Tocotronic
Von Tocotronic war ich Enttäuscht. Aber das liegt daran, dass ich mir was falsches darunter vorgestellt habe. Sie standen auf der Bühne mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug. Irgendwie hatte ich noch irgendwelche Synths im Kopf, aber da war nichts. Es war sehr rockig und irgendwie wie Kettcar fand ich es zu “trocken”. Bei schönen Liedern wie “Hi freaks” wurde das “R” beim “Autogramme Vis-a-vis” so fest gerollt dass es schon fast wie eine Nazi-Rede getönt hat. Schade.

Deichkind
Weder Hans, noch Ich kannten Deichkind. Doch diese haben in Deutschland einen Hit aus 2006 oder so: “Krawall und Remmidemmi”. Dieser wurde während des ganzen Open Airs immer wieder mal gesungen, wie am St.Galler z.B. seven nation army von den white stripes. Jedenfalls machten Deichkind eine Riesenparty auf der Bühne und im Publikum. z.B. ein Bierfass aufstellen und Schläuche zum Trinken ins Publikum ziehen. Immer wieder mal war einer der Truppe mit einem Schlauchboot auf dem Publikum am rumschwimmen :). Die Musik erinnert mich ziemlich an Fettes Brot. Fette Beats und darüber gerappt.

Jan Delay
Zwar hab ich den schon am St.Galler gesehn, aber er war auch hier wieder der Hit und konnte das Publikum in vollen zügen mitreissen. Die Musik ist funkyfresh, und improvisierte Stücke mit bekannten Melodien von anderen Bands machen immer wieder Freude. Auch das “Freeze” spiel kam supper an. Quasi, wenn die Musik stoppt, alle nicht mehr bewegen… bei einer Masse von mehreren 1000 Leuten sieht das echt Hammer aus. Dann war da auch noch der Versuch mit dem Publikum der anderen Bühne zu kommunizieren, die gerade Beatsteaks schauten. Jan hatte mit den Beatsteaks abgemacht, um 20 nach 11 die Musik zu stoppen und das Publikum gegenseitig Hallo zurufen zu lassen. Leider funktionierte es wegen schlechtem Timing nicht ganz, aber Beatsteaks-zuhörer haben bestätigt das “Hallo Beatsteaks” vom Jan-Delay Publikum gehört zu haben. Als Sahnehäubchen zum schluss kamen nochmals einige von Deichkind auf die Bühne und sangen mit Jan Delay “Remmidemmi”, das ganze gemischt mit Blur-Song2 und natürlich alles in einer Funky-Bläser-Version. Hitverdächtig!

The Chemical Brothers
Hier war die Vorfreude am grössten. Und sie war völlig berechtigt. Ich habe hier insgesammt 1.5 Stunden nonstop rumgetanzt. Der Sound kam erwartungsgemäss mit dem entsprechenden Druck daher und konnte einen eigentlich gar nicht einfach stehen lassen. Dann aber die Lichtshow…. man dachte man hätte bei Radiohead schon alles gesehen, aber im Gegensatz zu Chemical Brohters war das ein Candlelight Diner. Ausgerüstet mit zwei Lasern einem Bühnenfüllenden halbtransparenten Display und eine Unmenge an blendenden sonstigen Lichtern, war das Konzert so flashig wie 100 Jahre auf LSD. Schon als zweites kam mein Lieblingslied, und von da an gab es kein halten mehr. Die Chemischen Brüdern kommen am Gurten Festival. Man kann dort eintagespäss kaufen… ich bin mir schwer am überlegen ob ich dort nochmals gehen soll.
Hier der Schluss des Konzertes:

Does It offend you, yeah ?
Eine nicht so bekannte Band, war auch in der Zeltbühne. Schlagzeug, Gitarre und zwei Synths. War ziemlich lüpfig, aber qualitativ nicht hochstehend. Ein Lied bestand meistens aus einer Akkordfolge von drei Akkorden, die dann 2 Minuten durchgespielt wurden. Daher verliess ich das Konzert nach 30 Minuten wieder.

Kaiser Chiefs
Eigentlich wollten wir nur “ruby” schauen, aber das Konzert war gar nicht mal so schlecht, also blieben wir bis zum Schluss. Während dem Konzert wurde vom einem Tanklöschfahrzeug dann mal ordentlich Wasser in die Menge gespritzt. Worauf der Sänger von der Bühne sprang, zum Löschfahrzeug sprintete und ein ganzes Lied auf einem Feuerwehrauto stehend durchsang und sich herzlichst beim Wasserspender bedankte. Genau solche aktionen machen einen Sänger sympatisch und das Konzert cool.

Digitalism
Digitalism hab ich in Japan entdeckt und dort eine CD gekauft da ich dachte die seien dort einheimisch. Es hat sich aber herausgestellt, dass es Deutsche sind. Das Problem an dem Konzert war, dass es im Backofen, also auf der Zeltbühne war, und sich das Konzert wegen technischen Problemen um 20 Minuten verzögerte. Plus 10 minuten früher dort sein für einen guten Platz = 30 Minuten wartezeit bei 80° celsius und haufenweise stinkende Menschen. Doch hat es sich gelohnt. Wie auf der CD, gingen Sie ordentlich ab, und wandelten das Openair kurzzeit zu einer art Raveparty oder so. Ich habe schon lange nicht mehr so geschwitzt, und das verlassen des Zeltes und schnuppern der frischen Abendluft war ein Schlüsselmoment des Open Airs.

Foo Fighters.
Wegen der Verspätung von Digitalism verpasste ich mein Lieblingslied von den Foo Fighters. Alle anderen Lieder kannte ich nicht so, und ist auch nicht so meine Musik. Da es aber das letzte Konzert war und eine fröhliche Stimmung herrschte, guckte ich es mir bis zum Schluss. Nett dass auch mal ein Schlagzeuger ein ganzes Lied durch solo singen darf. Der Frontsänger war mir mit seinen Ansagen Sympatisch und verwendete in jedem Satz etwa zwei mal das Wort “Fucking” 😉

So, das wars…. Das gelände ist schön gross und Flach und man muss nicht an steilhängen schlafen wie am st.galler…. dafür wird am southside hochdeutsch geredet. Tagsüber war ich meistens mit unseren Deutschen kollegen unterm Pavillon am rumhängen… es war also superfriedliich. Gerne wieder einmal.

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