3 May
2013 by Phil

Das mit dem Schuhe kaufen

Es war wieder mal so weit: Ich brauchte neue Schuhe.
Die Schuhauswahl ist bei mir meistens eine relativ einfache Sache. Gefällt mir Farbe und Stil? Passt der Fuss rein ohne dass es allzu fest drückt? Gekauft. Ein bisschen drücken macht gar nichts. Der Schuh passt sich dann schon irgendwann dem Fuss an. Oder umgekehrt.

Aber es ist immer dasselbe. Die kontaktfreudigen Schuhverkäuferinnen können einem einfach nicht in Ruhe den Schuh aussuchen lassen.

Ich kam also da an und lief schon mal zielstrebig in die Abteilung meiner Wünsche. Dann kam die obligatorische Frage: “Kann ich Ihnen helfen?”, welche von mir freundlich mit “Nein danke, ich schaue einfach mal bisschen herum” quittiert wurde.
Als ich dann schon relativ bald zum nächsten Regal wechselte, meinte dann die Dame relativ Lautstark durch den halben Laden: “Ah ja, das sind jetzt eben diese neue hightech-blabla-ultra-respiration-flex-whatever-synthetic-superbreath-dasbesteüberhaupt-Schuhe. Sehr empfehlenswert und so.”
OK, ja danke… jetzt wissen alle Leute im ganzen Laden dass da jemand gerade vor diesem Superschuhe-Regal steht.
Dann kam die erste Schuhanprobe. ***Ich war gerade dabei meine derzeitigen Schuhe auszuziehen, als sich hinter mir plötzlich wieder eine Schuhverkäuferin materialisierte und meinte “Hier haben sie noch einen Schuhlöffel” – “Danke” sagte ich und versuchte meine Augenbrauen irgendwie so zu verziehen, dass in etwa die Message “und jetzt verzieh dich, ich bin alt genug um Schuhe selbst anzuziehen” rüberkam.
Der Schuh passte und da sein linker Partner nicht verfügbar war, kickte ich eine Verkäuferin an sie soll mir den zweiten holen. Sie verschwand irgendwo im Schuhlager.

Während ich wartete wurde ich nochmals gefragt, ob man irgendwie helfen könne und ich meinte, sie könne ja der anderen im Schuhlager mal Feuer unter dem Arsch machen. Hab dann aber gesagt “Nein, ich warte grad auf meinen Schuh”.
Schlussendlich kam dann die Schuhlagerfrau zurück, immer noch nur den einen Schuh in der Hand. “Sie können den Schuh da schon mal anziehen, ich bringe ihnen dann gleich den Zweiten, dann können sie noch ein bisschen herumlaufen”. Ja toll. Ich weiss ja schon, dass ich den Schuh will (ich habe diesbezüglich gütige Füsse – wenn der eine passt, passt der andere auch). Bin dann halt trotzdem nochmals hingesessen und hab meine Schuhe nochmals ausgezogen. Will ja die arme Schuhverkäuferin nicht noch zusätzlich stressen (sie hatte irgendwie schon zweimal den ganzen Laden nach meinem Schuh abgesucht).

Unterdessen kam meine Freundin daher und war schon ganz besorgt, weil mein Schuhkauf so lange dauerte. Die Verkäuferin kam dann irgendwann auch wieder und meinte, der Schuh sei im Schaufenster gestanden. Das hat mich natürlich besonders gefreut, denn ich hatte in dem Fall unbewusst einen super modischen, Schaufensterwürdigen Schuh ausgewählt.

Zum Abschied wurde mir noch “Viel Spass mit dem Schuh” gewünscht. Yeah, ich hab immer ganz viel Spass mit meinen Schuhen.

*** Bis hierher ist der Text 1:1 kopiert von meinem Schuhkauf vom 1. April 2010 und trifft wieder 1:1 zu.

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