20 Dec
2016 by Phil

Rogue One – Everything wrong on Scarif


Rogue One ist ein ganz-OK-Film, der aber nur ein knapp durchschnittlicher Sci-Fi Film wäre, wenn es nicht Star Wars wäre. Dass die erste Hälfte ein bisschen harzig ist und es gegen den Schluss abgeht wie ein Zäpfchen, steht überall schon geschrieben. Ich hatte vor lauter WTFs? aber teilweise echt mühe, den Film noch irgendwie ernst zu nehmen.
Disclaimer: Ich habe ihn jetzt erst einmal gesehen und war auch einigermassen müde dabei. Wer mich also korrigieren will: Nur zu.

WARNING, SPOILERS AHEAD
Es beginnt damit, dass die streng bewachten Daten in einem freistehenden Turm sind. Wer macht denn sowas? Wieso nicht irgendwo unterirdisch in einem Canyon?
Die Daten sind auf lauter einzelnen “Festplatten” gespeichert. Kann man schon so machen. K-2SO steht ausserhalb des Raumes und findet auf einer Konsole heraus, in welchem Slot die Festplatte sitzt. Der entsprechende Festplattenplatz wird beleuchtet. Was ist denn das für ein System, das zwar den korrekten Ort kennt, aber es nicht schafft, den Roboterarm automatisch dorthin zu fahren? Muss man alles manuell machen.
Und überhaupt: Man kriegt es hin, Daten per Satellitenschüssel ins All zu senden. Intern vom Festplattenslot zur Antenne gibt es aber keine Verbindung? Man muss die Festplatte zur Antenne hoch bringen und dort passt sie natürlich super rein und man sendet die Daten dann. Zuerst muss die Schüssel aber noch aktiviert/ausgerichtet werden. Die Konsole dazu ist nicht direkt bei der Schüssel sondern völlig grundlos zuäusserst auf einem dünnen, superhohen Steg. Wer denkt sich denn so was aus?

Unterdessen ist die Rebellenflotte im All angekommen und schickt einige X-Wings auf den Planeten. Danach machen sie nichts mehr. Sie stehen bisschen im All rum und…. warten. Sie kommen nicht von selbst auf die Idee, das Schild zu zerstören um Verstärkung auf den Planeten zu senden. Auch um vom Planeten zu fliehen, müsste das Schild ja wieder deaktiviert sein. Aber nein… hängen wir mal bisschen rum. Erst als unten alle Rebellen ihr Leben geopfert haben um die Meldung “Hey Kumpels, wir fändens gut wenn das Schild nicht mehr wäre” abzusetzen, setzt man sich mal ein bisschen in Bewegung.

Für mich war da alles viel zu künstlich aufgebaut und viel zu weit hergeholt. War schön anzusehen und so, aber plausibel erschien es mir nicht. Und wieso genau hat Jyn’s Vater in der Meldung ihr nicht gleich gesagt, wo die Schwachstelle des Todessterns ist? Dann hätte sie sich den Scarif-Ausflug sparen können…

Gegenüber Scarif erscheint mir die ganze Wie-gelangen-R2-D2/C3PO-aufs-Raumschiff Geschichte wie ein Firstworld-Problem-Plothole. Gerne lasse ich mich aber belehren. Ende.

4 Kommentare

  • PewPewPew:

    21. December 2016 at 00:12

    >Es beginnt damit, dass die streng bewachten Daten in einem freistehenden Turm sind. Wer macht denn sowas? Wieso nicht irgendwo unterirdisch in einem Canyon?

    Man könnte argumentieren, dass der Planet bereits richtig gut gesichert ist durch den Schild und dass die Station quasi bereits “unter” einer Sicherungsebene ist.

    >Die Daten sind auf lauter einzelnen “Festplatten” gespeichert. Kann man schon so machen. K-2SO steht ausserhalb des Raumes und findet auf einer Konsole heraus, in welchem Slot die Festplatte sitzt. Der entsprechende Festplattenplatz wird beleuchtet. Was ist denn das für ein System, das zwar den korrekten Ort kennt, aber es nicht schafft, den Roboterarm automatisch dorthin zu fahren? Muss man alles manuell machen.

    Finde ich eigentlich recht spannend. Gibt den Schauspielern etwas zu tun und macht alles insgesamt etwas schwieriger. Mir gefällt außerdem, dass sehr viel manuell und analog geschieht.

    >Und überhaupt: Man kriegt es hin, Daten per Satellitenschüssel ins All zu senden. Intern vom Festplattenslot zur Antenne gibt es aber keine Verbindung? Man muss die Festplatte zur Antenne hoch bringen und dort passt sie natürlich super rein und man sendet die Daten dann. Zuerst muss die Schüssel aber noch aktiviert/ausgerichtet werden. Die Konsole dazu ist nicht direkt bei der Schüssel sondern völlig grundlos zuäusserst auf einem dünnen, superhohen Steg. Wer denkt sich denn so was aus?

    Hast du dich nicht eben noch über fehlende Sicherungen beschwert? Dass es keine direkte Verbindung gibt, könnte etwas damit zu tun haben. 😉

    >Unterdessen ist die Rebellenflotte im All angekommen und schickt einige X-Wings auf den Planeten. Danach machen sie nichts mehr. Sie stehen bisschen im All rum und…. warten. Sie kommen nicht von selbst auf die Idee, das Schild zu zerstören um Verstärkung auf den Planeten zu senden. Auch um vom Planeten zu fliehen, müsste das Schild ja wieder deaktiviert sein. Aber nein… hängen wir mal bisschen rum. Erst als unten alle Rebellen ihr Leben geopfert haben um die Meldung “Hey Kumpels, wir fändens gut wenn das Schild nicht mehr wäre” abzusetzen, setzt man sich mal ein bisschen in Bewegung.

    Da musst du den Film wirklich noch einmal sehen. Da passiert so einiges. Also sowohl Protonentorpedos auf den Schild selbst, Y-Wings fliegen Angriffe und das wird auch in kurzen Dialogen reflektiert.

    >Und wieso genau hat Jyn’s Vater in der Meldung ihr nicht gleich gesagt, wo die Schwachstelle des Todessterns ist? Dann hätte sie sich den Scarif-Ausflug sparen können…

    Dann wäre der Film sehr kurz gewesen. Es handelt sich um sehr sensible Informationen, die nicht in die falschen Hände fallen dürfen. Schon gar nicht in die des Imperiums, die dann ihre Superwaffe perfektionieren können. Und und und… gibt viele gute Gründe, wenn man ein bisschen spekuliert.

    >Gegenüber Scarif erscheint mir die ganze Wie-gelangen-R2-D2/C3PO-aufs-Raumschiff Geschichte wie ein Firstworld-Problem-Plothole. Gerne lasse ich mich aber belehren. Ende.

    Die Tantive IV wird wohl an der Profundity gedrockt haben, nachdem diese die Daten empfangen haben. Sehr viel im SW-Universum geschieht analog und es ist auch thematisch resonant, da die Rebellen hier als Teile eines großen Ganzen dargestellt werden, die den Staffelstab an die Nächsten weitergeben. Nur, weil das nicht gezeigt wurde, heißt es ja nicht, dass es so nicht passiert sein kann. Kein Plothole, eher etwas, das nicht explizit erklärt wurde.

  • Phil:

    21. December 2016 at 07:12

    Danke fürs Feedback. Die Schlacht im All werd ich mir wohl nochmals genauer anschauen…
    Mir gefällt das “Analoge” Setting ja auch und spielt ja auch nicht in unserer vernetzen Welt und muss somit auch nicht so funktionieren wie es auf unserer Welt würde.
    Aber du schreibst selbst schon im Kommentar “Dann wäre der Film zu kurz gewesen” oder “Gibt den Schauspielern was zu tun”.
    Genau das war mein Problem: Es war mir zu auffällig, dass gewisse Dinge nur des Filmes wegen konstruiert worden sind…

  • Igor:

    21. December 2016 at 17:12

    Ich muss schon sagen, dass mit der Antenne hat mich auch recht gestört. Die Antenne ausrichten mit einer Konsole die so bescheuert ins Leere ragt? WTF?
    Die Antenne ist nur von aussen zu bedienen? Oder kann man, dass ganze als Notfall-System anschauen, sprich es ist die “manuelle Lösung”…

    Naja dafür ist der Schluss unglaublich GEIL! 😀

    greez

  • AndymitdemHandy:

    30. December 2016 at 23:12

    Wer dieses Werk toll findet, ignoriert meinen Schrieb besser, wahrscheinlich ist das eine Frage der Generationen, ich gebe hier einfach nur meine Meinung wieder und will niemandem sein Recht auf die eigene Meinung streitig machen oder gar jemanden verletzen, schön wenn Ihr Spaß hattet.

    Ich bin mit Star Wars aufgewachsen und bin erschrocken mit was man sich heutzutage anscheinend zufriedenstellen lässt oder zumindest die Meinung bei den Machern herrscht es sei so.

    Klar, früher sahen die Special Effects anders aus, wobei ich fast einen Streit vom Zaun brechen würde wenn es um die Frage ginge welche Effekte mehr begeistern, mich stört einfach ganz gewaltig, daß heute alles aus Computern stammt und auch genau so aussieht…seelenlos, leblos, lustlos und anscheinend nur noch als lieblose Instrumentarisierung zum Ausgleich fehlender Inhalte mißbraucht, kurz gesagt, der Zuschauer wird offensichtlich für geistig minderbemittelt gehalten

    Und so arg bemüht konstruiert kam noch kein Star Wars daher, da fragt man sich schon was der Drehbuchautor genommen hat!

    Hier wird mit unlogischen Spinnereien um sich geworfen, dass es eine wahre Beleidigung der menschlichen Intelligenz ist.

    Da wundert man sich fast noch, dass für den Betrieb des Todessterns keine Rohrpost nötig ist!

    Für diese Zeitverschwendung tröstet mich noch nicht einmal der Umstand, dass ich den Streifen im Netz gesehen habe und keine Kinokarte zahlen mußte…man merkt mir sicherlich ziemlich deutlich an, daß ich, gelinde gesagt, verärgert bin, das ist einfach meiner bisherigen Verehrung von Star Wars und meinem Entsetzen über den, meiner Meinung nach, Mißbrauch dieses Namens geschuldet.

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