15 Sep
2014 by Paula

We’re The Millers Review

Wer “Dodgeball” mochte, wird “We’re the Millers” lieben. Die Komödie entspringt auch der Feder des Regisseurs Rawson Marshall Thurber, doch statt um sportliche Höchstleistung im Völkerball, geht es diesmal um den Transport von Hanfsamen über die mexikanische Grenze, natürlich nicht, ohne das nötige absurde Format zu integrieren.

Der langsam alt werdende Glasdealer David Clark (Jason Sudeikis) wird von anderen Gangstern ausgeraubt und verliert dadurch viel Kapital. Sein Gras-Lieferant Brad Gurdliner (Ed Helms) ist aber nicht besonders verständnisvoll, und wie es unter Gangstern üblich ist, muss das geschuldete Geld so schnell wie möglich wieder eingetrieben werden. Deshalb übernimmt Clark einen Schmuggeljob. Eine große Lieferung Cannabis soll aus Mexiko in die Vereinigten Staaten geliefert werden.

Clark kennt sich mit dem Kleinhändlerverkauf von Drogen aus, mit dem Schmuggel allerdings überhaupt nicht. Um nicht der Drogenpolizei in die Hände zu fallen, heckt er sich aber einen Plan aus, der ihn so gut es geht verstecken soll. Er will den ganzen Transport in einem Wohnwagen durchziehen, und dafür stellt er sich dreister- und komischerweise eine falsche Familie zusammen. Die besteht schließlich aus seinen Nachbarn Rose OReily (Jennifer Aniston), eine Stripperin, dem Highschool-Schüler Kenny Rossmore (Will Poulter) und die rebellische, pubertäre Casey Mathis (Emmar Roberts). Wie es eben so ist, muss das ungleiche Quartett sich mit allen möglichen Hürden und Rückschlägen auseinandersetzen. Auf dem holprigen, von Marijuana durchzogenen Weg nähern sich die Charaktäre – wie es eben meistens so ist – natürlich auch an.

We’re The Millers ist eine urkomische Komödie, aber keine für die ganze Familie. Der hemmungslose Witz geht unter die Gürtellinie und sorgt für unkontrollierbare Lacher, allerdings auch zum Preis von Niveau und Qualität. Die unbequemen Situationen und Wahrheiten im Film lassen einem die Haare zu Berge stehen, und es sei gesagt, dass es scih hier nicht um eine sympathische Liebeskomödie handelt, sondern um astreinen Slapstick. We’re the Millers, so kann man getrost behaupten, ist einer der witzigsten Filme der letzten Jahre gewesen.

Allerdings ist es keiner der besten, denn die Storyline schwächelt und die Charaktäre mühen sich ab. Die überzogenen Gags mögen für spontane Lacher sorgen, aber besonders intelligent sind sie nicht. Wer Anspruch und Originalität erwartet, ist mit We’re The Millers definitiv nicht an der richtigen Stelle. Vielmehr entspricht der Streifen typisch pubertärem Kifferhumor (mit höchster Wahrscheinlichkeit entspricht das auch der Zielgruppe), und insgesamt ist der Film eine Mischung aus unbeholfenen Jokes mit Wahnsinnscasting. Ohne Aniston und den trotteligen Sudeikis wäre der Film wahrscheinlich ein Flop gewesen, doch die Persönlichkeiten der Schauspieler überzeugen mit Humor und einem Funken Wahnsinn, genau zur richtigen Stelle.

We’re the Millers findet eine herrlich komische Mitte. Für einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher absolut empfehlenswert – allerdings ohne den Rest der Familie.
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